GUSTAV KUHN
WORTE
Viel wurde über Gustav Kuhn geschrieben - zuletzt vor allem über sein Wirken in Erl und die Eröffnung eines für ihn errichteten Festspielhauses. In seinem Buch "Aus Liebe zur Musik" (Henschel Verlag) hat Kuhn seine musikalische Weltsicht von praktischen Ratschlägen zum Dirigieren bis hin zum "Sinn im musikalischen Kunstwerk. Ein philosophischer Versuch" dargelegt. Eine Auswahl an Zitaten sollen - und wollen - einen kleinen Einblick in die Denkweisen Gustav Kuhns geben.
"Alles, was man im Leben macht, muss man aus LIEBE machen. Mit dieser Überzeugung muß man ans Dirigentenpult treten und mit dieser Überzeugung muss man sich ins Segelboot setzen."
"Es ist eindeutig und klar zu definieren, dass mit Kunst, wahrer KUNST, kein großes Geschäft zu machen ist. Sicher kann Kunst benutzt werden, um Geschäfte zu machen, doch fast immer ist sie dabei die große Verliererin."
"OPER als Bedienung eines veralteten Prestigebedürfnisses der bourgeoisen Oberschicht von Provinzstädten kann ich nicht als kulturtragendes Element ansehen."
"Es geht den INTERPRETEN nicht mehr darum, eine bestimmte Rolle zu verkörpern, sondern darum, im Geschäft zu bleiben."
"Man muss die Möglichkeiten der INDUSTRIE nutzten, ihre Unmöglichkeiten aber bekämpfen; das gilt natürlich auch für die Kulturindustrie. Warum soll es für die Musikindustrie nicht gelten?"
"Es heißt: 'MUSIK ist die Sprache der Seele.' Ich liebe diese Sprache wie ich das Italienische liebe."
"Die einzig sinnvolle Einteilung von Musik ist die GLIEDERUNG in gute und schlechte Musik."
"Entweder haben die Intendanten, Direktoren, Regisseure, Dirigenten, Sänger - die Opernakteure - das ZIEL aus den Augen verloren oder die Bedingungen zur Erreichung dieses Ziels sind durch verrottete Strukturen nicht mehr gegeben."